kid - kulturisdorf herisau

spiegelbild & schatten mit andreas thiel & jeanclaude sassine

ein poetisches drama in drei akten

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am: donnerstag, 2.september 2004
um: 20:30 uhr
ort: altes zeughaus herisau

«Spiegelbild und Schatten» ist ein poetisches Drama in drei Akten, eine Komödie rund um Tod, Hinrichtung und Götterstatuen.

Der Stoff entstammt den Reiseberichten des Berners Simon Haller sowie unzähligen Gesprächen, die dieser - und später Andreas Thiel selber - während der letzten 10 Jahre mit katholischen Missionaren, schwarzen Ethnologen und Maskenschnitzern führte. Diskussionen mit dem König, der nach seiner Wahl verprügelt wurde, darüber, ob die Schwarzen, wenn sie gestorben sind, immer noch schwarz sind, hinterlassen ihre Spuren in diesem Stück über Animismus und Totemismus ebenso wie das Unvermögen westlicher Ethnologen, diese Naturreligionen zu begreifen.

Andreas Thiel hat den skurrilen Stoff genommen, gekämmt, mit der Spanischen Inquisition und der Reformation verquickt, einen Mord und einen doppelten Kunstraub reingepackt und alles in so schöne Wortspielereien verschlungen, dass das Publikum auch unvorbereitet schwelgerisch im bilderreichen Erzähltheater versinkt. Die Bühnenvertonung von Jean Claude Sassine am Klavier macht aus dem Theater einen Film, der im Kopf des Zuschauers abläuft.

Während zwei Stunden Theater vergessen Andreas Thiel und Jean Claude Sassine eines nie: das Publikum zu unterhalten. Lust ist ihr oberstes Gebot. Sassines Musik ist reine Melancholie. Und Andreas Thiel ist der schwärmerische Verkünder der Freiheit in der Hoffnungslosigkeit.

mit unterstützung von

Gemeinde Herisau
Appenzell Kulturell